heute nun der Blogeintrag für Oktober. Derzeit ist echt viel los, auch wegen eines Umzuges und dem Studienbeginn. Trotzdem möchte ich mir die Zeit nehmen, mir ein Thema und die passenden Worte für diesen Blogeintrag zu suchen.
Ich hatte ja schon einmal angedeutet, dass ich nicht nur über Spiele für PC und Konsolen, sondern auch "Offline"-Spiele, wie Brettspiele und Pen&Papers schreiben möchte. Und außerdem um das ganze Drumherum mit Fandoms und Merchandise. Der heutige Eintrag dreht sich darum, wie Videospiele in anderen Medien interpretiert werden. Dafür möchte ich auf Videospiele in Filmen eingehen und dies insbesondere an zwei Beispielen darstellen.
Der Unterschied zwischen einem spielbaren Spiel und einem Spiel, das in einem Film adaptiert wurde, liegt darin, dass in letzterem der Zuschauer keinen Einfluss hat und eben nur ein "Zuschauer" und kein "Spieler" ist. Dies mag zwar offensichtlich erscheinen, ist jedoch wichtig. In einem Videospiel kann man nach einem kurzen Tutorial den Spieler einfach losschicken, sodass er oder sie die Welt selber erkundet und einige Seiten- oder Hintergrundgeschichten auf eigene Faust erkundet. In einem Film müssen solche kleinen Informationen gut eingeflochten oder ganz herausgelassen werden, weil sonst die Handlung zu kompliziert oder auch zu lang werden würde. In einem Film hat man ja nur etwa anderthalb bis zwei Stunden Zeit, während ein Videospiel im Durchschnitt etwa 20 bis 30 Spielstunden beinhaltet - sehen wir jetzt einmal von Rollenspiel-Giganten wie Skyrim oder The Witcher 3 ab. Zusätzlich muss der Produzent auch noch einen metaphorischen Spagat ausführen: Wenn der Film auf einem Spiel oder einer Spielserie basiert, wozu es schon eine sehr große Fangemeinde gibt, ist es immer schwierig "Neueinsteiger" in das Geschehen einzuführen, ohne dass sich die "Veteranen" gelangweilt fühlen, weil sie das ganze Wissen schon angesammelt haben.
Aus den vielen Spielverfilmung, wie Resident Evil, Hitman, Need for Speed, Prince of Persia, Final Fantasy, Tomb Raider und Warcraft habe ich die letzten beiden als Beispiel ausgewählt, weil ich sie erst vor Kurzem gesehen habe. Solche Filme wie Angry Birds oder Super Mario Bros. möchte ich einmal ganz außen vor lassen, weil ich sie nicht wirklich ernst nehmen kann.
Quelle: http://www.wpaperhd.com/wallpaper/movies/warcraft-movie-poster/qMK0 |
Fangen wir mal mit dem aktuelleren Film an: Warcraft - The Beginning (aus 2016). Es gab einiges an Geschrei, dass er sich von der eigentlichen Story von Warcraft 1 bzw. von den Büchern unterscheidet. Ich habe Warcraft 1 (noch) nicht selbst gespielt, und die Bücher auch noch nicht gelesen. Den Film habe ich aber zusammen mit mehreren Personen gesehen, die jeweils eine eigene Perspektive vertreten:
- Mein Vater, der vielleicht schon etwas vom Warcraft- bzw. World of Warcraft-Universum gehört hat, aber die Spiele nicht spielt und fast kein Hintergrundwissen besitzt.
- Einem Kumpel, der fast alle Erfolge in WoW hat und den Film schon ca. fünf Mal vorher gesehen hat.
- Meinem Freund, der selber Warcraft 3 und WoW spielt und fast alle Bücher gelesen hat - deshalb galt er übrigens in seiner alten Gilde als der "Geschichten-Opa" oder auch der Typ, den man fragen kann, wenn man Hintergrundwissen zur Story benötigt.
- Ich selbst, die kein Buch gelesen hat, Warcraft 3 zwar im Regal stehen hat, aber es nur einmal nach der Installation gestartet hat, und selber WoW spielt.
Uns allen hat der Film sehr gut gefallen, wobei er für meinen Vater "nur" wie ein normaler Fantasy-Film wirkte. Dies bedeutet aber, dass die im Film gegebenen Informationen für einen Neuling ausreichen, um die Handlung komplett zu verstehen und zu genießen. Für meinen Freund und mich, die wir den Film zum ersten Mal gesehen haben, war die Handlung schlüssig und nicht mit zu vielen Informationen gespickt - und das trotz unserer verschiedenen Wissenstände bezüglich der Hintergrundinformationen. Für uns drei, welche schon mit dem Warcraft-Universum zu tun hatten, beinhaltete der Film auch noch weitere Easter-Eggs, wie etwa einen Erntegolem oder einen kleinen Murloc unter einer Brücke. Auch mein Kumpel, der den Film nun schon etliche Male angeschaut hat, entdeckte doch bei jedem Mal wieder etwas Neues.
So ist der Film für jeden geeignet, indem er die nötigsten Informationen zum Verständnis in der Handlung verwebt, während für "Veteranen" Extra-Hingucker eingebracht werden, sodass jeder auf seine Kosten kommt. Ein Bonus der Kinotickets war übrigens ein Code für die WoW-Starteredition - ein Bonus der Blu-Ray und DVD, zumindest in der Erstauflage, sind Codes für die WoW-Starteredition, den Heroes of the Storm Helden Gul'Dan und den Hearthstone Charakter Medivh. Noch mehr Dinge, die sowohl für Anfänger, als auch für langjährige Fans geeignet sind.
Ein anderer Ansatz wurde in den beiden Tomb Raider Filmen (aus 2001 und 2003) mit Angelina Jolie gewählt, die meiner Meinung nach perfekt für die Rolle der Lara Croft geeignet war.
Quelle: https://en.wikipedia.org/wiki/Lara_Croft:_Tomb_Raider |
Ich habe beide Filme vor Kurzem gesehen und muss sagen, dass sie vermutlich auch für langjährige Fans, wie Einsteiger der Serie geeignet sind - wobei sich die Filme schon fast ein Stückchen zu ernst nehmen. Die Rolle der Lara Croft ist passend dargestellt und die Handlung würde genauso gut als Spielinhalt funktionieren. Allerdings haben die Filme nicht so viele Eastereggs für Veteranen wie etwa Warcraft und können im Allgemeinen auch als unabhängige Action-Filme gesehen werden.
Übrigens soll zu Tomb Raider in 2017/2018 wieder ein Film kommen, diesmal mit Alicia Vikander in der Rolle der jungen Lara Croft aus dem 2013er-Reboot.
Zum diesem Thema noch ein Hinweis: In 2017 kommt ein Assassin's Creed Film, in welchem der Assassine zur Zeit der spanischen Inquisition seine Taten vollbringt. Hier der Trailer:
Und, wie gefallen euch filmische Adaptionen von Videospielen? Wie man sieht, gibt es ganz verschiedene Ansätze ein Spiel zu einem Film zu machen. Was haltet ihr für die beste Methode?
Game on,
- Neviadarya